Die dreißiger Jahre
Wogen der Politik bewegten das Erzgebirge; diesseits und jenseits auf dem
Gebirgskamm spürte
man den neuen Wind, konnte seine Folgen doch bei weitem nicht ahnen. Bald
bemerkte auch Anton
Günther, dass der " neie Wind "für ihn nicht so rein war, wie er anfänglich
glaubte. Neue Devisenbestimmungen schränkten ihm seine Verdienstmöglichkeiten in Sachsen gravierend ein.
Am 5.Juni 1936, seinem 60sten Geburtstag, wurde Anton Günther höchste Ehre
zuteil. Erzgebirgs- und Heimatvereine, Chöre, Sportvereine, Lehrer, Priester und
Schulkinder, Zeitung und Rundfunk
überschütteten ihn mit Glückwünschen. Die Bürger seiner Heimatstadt Gottesgab
hatten ihm auf dem Marktplatz aus Felsstücken und Gräsern vom nahen
Spitzberg einen Gedenkstein errichtet.
Anton Günther war überwältigt und tief gerührt über so viele
Ehrungen. Zeichen seiner Uneigennützigkeit war die erneut ins Leben gerufene
Toler-Hans-Tonl-Stiftung. Deren Einnahmen sollten arbeitslosen Bürgern
Gottesgabs zugute kommen.
Anton Günther bedankte sich in einem Schreiben an seine Gratulanten.
.....Ich bin nicht in der glücklichen Lage allen dankbar die Hand zu
drücken, kann auch nicht allen schreiben. Aber jene Gestalten, die ich in
meinen Liedern besungen habe, von Berg und Tal, aus Wald und Feld, aus unseren
armen Hütten, die ganze Heimat mit ihren göttlichen Schöpfungen, alles das
wird Euch aus meinen Liedern entgegenklingen und dankbar zujubeln, auch wenn
ich nicht mehr bin.....
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